Stellungnahme Swiss Small Hydro zum Artikel «Stromproduzenten erhalten Milliarden für wenig Strom»
Erwiderung auf den Artikel «Stromproduzenten erhalten Milliarden für wenig Strom»
Schade! Während der Solar-Preis eine wirklich gute Initiative der Solar-Agentur ist, greift die Agentur leider immer wieder auf einige falsche Berechnungen zurück, um Stimmung gegen die Kleinwasserkraft (KWK) zu machen. Diese unhaltbaren Aussagen wurden erneut von der Presse aufgenommen und haben über den Artikel «Stromproduzenten erhalten Milliarden für wenig Strom» viele Leserinnen und Leser erreicht. Der Artikel greift Kernaussagen der neuesten Veröffentlichung der Solar-Agentur vom 20.10.2020 auf. Einige Politiker, insbesondere der im Artikel zitierte ehemalige CVP-Nationalrat Reto Wehrli, wiederholen immer wieder polarisierende und unwissenschaftliche Aussagen und sind somit mitverantwortlich für das Ausbremsen der Energiewende.
In der unten verlinkten Stellungnahme führen wir eine Richtigstellung der Aussagen von der Solar-Agentur durch. Die Richtigstellung enthält fünf Kern-Botschaften:
- Viel Geld für wenig Strom bei der Kleinwasserkraft? Nein! Die Antwort findet sich auf den Seiten von Pronovo, denn: «Die grösste Fördereffizienz weist die Kleinwasserkraft auf».
- Mit gleichem Geld siebenmal mehr Solarstrom? Nein! Die lange Betriebsdauer von Kleinwasserkraftwerken wird in der Rechnung der Solar-Agentur ignoriert und zieht Beispiele heran, die so nicht vergleichbar sind.
- Zeigt uns die Physik das Potenzial der verschiedenen Erneuerbaren Energiequellen? Ja! Aber man sollte richtig rechnen. Die Solar-Agentur unterschätzt das Potenzial der Wasserkraft massiv. Für verschiedene Technologien braucht es verschiedene Methoden der Potenzialabschätzung.
- Umweltschutz versus Klimaschutz? Nein! Wir brauchen Klimaschutz, um unsere Umwelt und die Gewässer zu schützen. CO2-neutrale Energie ist hierfür essentiell.
- Unsere Gegenfrage: warum gibt es weltweit noch kein Land, welches nur auf Solarstrom setzt? Die Antwort hat mit Volatilität und der Verfügbarkeit des Stroms zu tun – Länder die das Ziel 100% Erneuerbare (fast) erreicht haben, nutzen (auch) Wasserkraft; kurz gesagt, es ist eine Frage der nationalen (Versorgungs-) Sicherheit.
- Stellungnahme SSH (Volltext)
- Medienmitteilung SSH